Hallo liebe Aimée,
denkst Du manchmal an mich? Ich bin Mocca, die kleine, braune Fellnase aus Frankfurt. Meine Oma hat die Yogaübungen bei Dir erlernt. Gerade macht die Oma im Keller den Frühjahrsputz, da habe ich Zeit, Dir ein paar Dankeszeilen zu schreiben.
Dein Yogaprogramm hat bei mir ganz gut gewirkt. Mein linkes Bein ist inzwischen fast so stark geworden, wie mein rechtes. Auch knicke ich mit der Pfote beim Laufen weniger um, als früher. Regelmäßig übt die Oma mit mir. Sie fasst mich unter den Achseln, zieht mich vorsichtig hoch, dehnt die Hinterläufe. Sie streicht mein dünneres Beinchen sanft aus, übt und übt und übt immer wieder mit mir, wie Du es ihr beigebracht hast. Sie passt auch auf, dass ich nicht zu schwer werde. Das viele Gewicht belaste die Gelenke, sagt sie. Mein Futternapf wird deswegen meistens nur zur Hälfte gefüllt.- seufz!
Nur den Kopfstand, den Du uns auf der Terrasse vorgemacht hast, den schaffen weder die Oma, noch ich. Immer wieder rollen wir dabei über die Schulter und plumpsen zur Seite ins Bett.
Hast Du den fröhlichen, einzigartigen Esel vom Foto auch geheilt? Der scheint ja sehr glücklich zu sein.
Heute früh traf ich im Park meinen Schoko-Labbi-Freund Matthes. Dem gefällt das sonnige Frühlingswetter ebenso wie mir. En passent rief er mir zu:” Du bist schöner als ein Tag am Strand!” Den ganzen Tag hat das Sätzchen mein Herz erwärmt!
Überhaupt können sich die Menschen daran ein Beispiel nehmen und sich mehr Freude durch Komplimente machen. Am meisten Lob bräuchte meine vergrämte Hundetrainerin. Ich überlege, ob ich ihr den Komplimente- Automaten aus dem Museum für Kommunikation zum Abschluss des Dummy-Kurses schenke. Da bräuchte sie nur auf eine Taste zu drücken und- schwupps- schon spuckt der Automat ein Kompliment aus. Das nette Kompliment würde sie dann konditionieren, wie sie es mit uns Hunden versucht……… und am Ende wäre sie dann freundlich, bräuchte das grobe Herumkommandieren nicht mehr, weil ihr alle Hunde gerne folgen, weil sie lieb geworden ist.
Meine liebe Aimée, vielen Dank für die vielen guten Yoga-Übungen, die meine Oma mit mir macht. Jetzt gehen wir in unseren Hof. Da gibt es die Übungen “Blumenkübel schieben”, “Ball werfen und fangen”, “Fahrradkorb ausräumen und umstülpen”, “Rücken schrubbeln”, “Pfoten auf den Hasenstall aufstützen und die Kaninchen wegpusten” und wenn die Handwerker im Nebenhaus das Radio laut stellen, bauen wir ein paar Zumba-Tanzschritte in unsere Hofübungen mit ein.
Im Keller sei alles sauber, sagt die Oma.
Auf bald, und ein dickes Busserl nach Wien von Deiner lieben Mocca
Text: Mocca
Bild: Selbstauslöser