Disziplin seinem höheren Selbst treu zu sein. Disziplin zur Sehnsucht.
Yoga ist eine Disziplin – eine Form der bewussten Selbstregulierung. Jede Disziplin erfordert Disziplin, sowie Raum und Wille, um erlernt oder vertieft zu werden. Von nichts kommt nichts. Disziplin im Yoga sagt aber nichts darüber aus, wie schnell, intensiv, heilend oder fortschreitend die transformativen Prozesse beim Praktizierenden eintreten. Erfahrungen werden dann gemacht, wenn sie gemacht werden wollen/dürfen/sollen und dafür spielen weitere Faktoren eine Rolle.
Disziplin öffnet und unterstützt deinen Weg. Es gibt Etwas, das eigentlich für Jede/n gratis zugänglich ist. Liebe, Lebensenergie, Einheitsgefühl, Zufriedenheit und mehr. Wir haben vergessen was und wie dies ist – sich anspürt. Disziplin ist das, was man ‘zahlt’ um Techniken zu erlernen, die einen hinführen zu einer Erkenntnis und schließlich zum Wieder-Erfahren. Dieser manchmal doch so schwer begehbare Pfad kann nur durch Disziplin beschritten werden. Die Prüfungen, die der Prozess mit sich bringt, erfordern einen gesunden Körper, einen klaren Geist und das Schrittweise umstellen von Gewohnheiten. Je gereinigter das Unterbewusstsein, je stiller der Verstand, je leichter das Gesamte Erscheinungsbild, desto besser fließen Kraft und Vitalität durch Dich hindurch und desto mehr verfeinert sich die Wahrnehmung alles Existierendem. Du wirst sensibler gegenüber der wirklichen Qualität Deiner Umwelt. Du wirst bewusster.
Disziplin muss nicht immer die höchste perfektionistische Stufe in ihrer Ausübung bedeuten. Manchmal reicht nur eine einfache Projektion, die Absicht etwas anzupeilen oder weiterbringen zu wollen um Blockaden in der Wahrnehmung und im Fluss der Energie zu beheben. Disziplin zeigen kann auch Mut zu Antiperfektionismus bedeuten. Disziplin ist einfach die treibende Kraft wirklich in die Balance kommen zu wollen, weder zu stark noch zu lasch, sondern mit der Absicht dabei bleiben zu wollen. Wenn man Jemanden an der anderen Seite der Telefonleitung verstehen möchte, muss man auch dran bleiben und nicht auflegen und still sein.
Text: Aimée Denkmann